Ode an das Wendland (2012)

Der Widerstand im Wendland
Spornt uns schon lange an,
Wo mancher Plan sein End‘ fand,
Den der Atomstaat spann.
Seit fünfunddreißig Jahren
Verlässt euch nicht die Wut
Auf die Atomgefahren,
Das macht uns allen Mut.

Die Technokraten-Planung
Wollt‘ hier den großen Schlag.
Sie nannten es zur Tarnung,
o Hohn!, „Entsorgungspark“.
Doch wendländische Bauern
Sind nicht so schnell verkohlt.
Statt resigniert zu trauern,
Wart ihr auf Kampf gepolt.

Tausendundvier: Kein Bohrloch,
Ne Freie Republik.
Da war’n wir noch kein Chor, doch
Noch heut klingt’s wie Musik!
Das Hüttendorf florierte:
Gelebte Utopie.
Auch wenn man es planierte,
Vergaßen wir es nie.

Dann kamen die Castoren
Von Strahlung kochend heiß,
was haben wir gefroren,
X-tausendmal am Gleis.
Ihr brachtet heißes Essen,
Traktoren standen quer,
Mit Goliath uns messen,
Fiel nur noch halb so schwer.

Der Salzstock von Gorleben
Taugt nicht für Strahlenmist!
Von Wasser, Gas und Beben
Er stets gefährdet ist.
Nicht tausend Jahr, nicht hundert,
Der Müll darf hier nicht rein! –
Weil wir euch stets bewundert,
Woll‘n wir heut‘ bei euch sein.

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